Autohersteller setzen auf Abo Modelle zur Kundenbindung

Abo-Modelle sind in vielen Bereichen des täglichen Lebens gang und gäbe. Auch für Fahrzeugfeatures erfreuen diese sich nun immer größer werdender Beliebtheit. Zwar setzen Hersteller wie Tesla und Mercedes bereits seit Jahren auf Abos, dennoch schaffte es erst BMW mit einer so banalen Sonderausstattung wie der Sitzheizung, das Thema in die breite Öffentlichkeit zu tragen.

Bereits seit Jahren kann man beim Porsche Taycan Features wie den intelligent Range Manager oder die Servolenkung Plus nachträglich über ein Abo freischalten lassen. Der Mercedes-Benz EQS verfügt serienmäßig über eine 4,5-Grad-Hinterachslenkung. Diese kann per Abo aber auch auf 10 Grad vergrößert werden. Und beim Tesla Model 3, in dem bereits seit 2020 die Sitzheizung für den Fond abonniert werden kann, ist das Thema Abo statt Kauf auch seit langem Standard.

Für die Hersteller bringt das Abo-Modell neue Wege zur Umsatz- und Fertigungsoptimierung. Zwar werden in der Produktion theoretisch mehr Ressourcen benötigt, um jedes Auto serienmäßig z. B. mit einer Sitzheizung auszustatten. Auf der anderen Seite vereinfacht es für den Autobauer die Komplexität in der Produktion aber massiv.

Zudem sind die Materialkosten natürlich geringer, als das, was der Käufer später für das Freischalten des Features bezahlt – egal, ob per Einmalzahlung oder im Abo.

Gerade die psychologische Komponente spielt bei den Abo-Modellen eine große Rolle. 3.000 Euro mehr für moderne Assistenzsysteme oder 500 Euro mehr für eine erweiterte 10-Grad-Hinterachslenkung? Darauf verzichten sicher viele Kunden wohl zu Beginn. Wenn sie das Auto dann aber haben, und wissen, dass sie diese Features für 30 oder 15 Euro im Monat testweise freischalten können, sinkt die Hemmschwelle und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Sonderausstattung bei Gefallen doch per Einmalzahlung dauerhaft freigeschaltet wird.

Das Modell orientiert sich damit insgesamt am Puls der Zeit. Es gibt immer mehr Menschen, die gar kein Auto mehr besitzen möchten. Leasing oder Carsharing liegen besonders in Großstädtern voll im Trend. Dem Wunsch nach Flexibilität trägt das Abo-Modell bei der Sonderausstattung damit Rechnung. Wer sich im Sommer ein Auto sechs Monate lang im Abo holt, der braucht nun einmal keine Sitzheizung. Wer das Fahrzeug im Winter übernimmt, wird diese Option aber aller Wahrscheinlichkeit nach buchen, und die Lenkradheizung gleich dazu. Die Zukunft gehört damit mit großer Wahrscheinlichkeit dem Abo-Modell.

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